Stille


1
Man darf nie ganz erwachsen werden, denn wenn es eng wird, ist Unbefangenheit eine stille Reserve, auf die man dann zurück greifen muss.

2
Der Winter verströmt am Meer keine Stille wie am See, wo sogar die Vögel lautlos auf den Stromleitungen sitzen und stumm hinausblicken übers verschneite Land. Ein kleines Rauschen vernimmt man zwar auch dort, doch das Wasser am See hüllt sich in Schweigen. Hier am Strand wogt das Meer selbst in seiner Ruhe hin und her.

3
Mit ihrer Aufmerksamkeit scheint alles in Ordnung. Doch sie bleibt stumm. Die Frage, warum sie schweigt ist keine dumme Frage, sie ist nicht beantwortbar.

4
Wir wohnen zusammen und arbeiten in aller Stille.

5
Im Angesicht des Sternenhimmels ist das Fliegen auf einen anderen Kontinent gar keine Bewegung.

6
Es ist ein schöner Jänner. Immer wieder fällt Schnee im Weinviertel und mir stellen sich Wintergefühle ein. Behaglichkeit. Reinheit. Einsamkeit.

7
Der Buchfink beginnt kurz vor Sonnenaufgang mit seinem Gesang.

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