Verletzlichkeit

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Verletzlichkeit und Sterblichkeit sind kein Defekt des Menschen. Sie sind unsere wichtigste Ressource, weil sie uns miteinander auf das Innigste verbinden. Man sollte meinen, sie seien dazu in der Lage, unser Leben zu verdichten und zu vertiefen. Das Sterbenmüssen konfrontiert uns mit der Nichtigkeit unseres Daseins.

2
Ich hab keine Lust auf Unbeholfenheit und Dilettantismus, obwohl ich selber mittendrinnen stecke, mit den Füßen in der Luft statt am Boden.

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Immer wieder bin ich auf der Flucht vor Menschen. Diese Selbsterkenntnis erschüttert mich. Ich suche nach allen möglichen Ausreden, damit ich eine Stunde für mich habe. Noch lieber ist es mir, einen ganzen Tag für mich zu haben. Da hat sich Wesentliches verändert in mir, die nichts lieber tat, als zu kommunizieren. Jetzt genügt mir schon oft die Kommunikation mit einer Pflanze oder einem Berg. Oder mit mir, wenn ich so laut vor mich hinbrabble. Natürlich, das Alter. Und natürlich, die unendlich vielen Einflüsse im Alltag, die sich in mir einnisten. Sobald ein zweiter Mensch in meiner Nähe ist, spüre ich immer öfter und deutlich Verzweiflung.

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Wenn du im Traum der anderen gefangen bist, dann bist du erledigt.

4
Beschreibe mir Deine Not.

 

 

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