Später


1
Im Moment scheint es, als ob der Mensch sich in sein eigenes Unglück stürzen will. Viele finden die Demokratie nicht aufregend genug und wünschen sich stattdessen Anarchie oder Autokratie. Der Mensch ist sein eigener schlimmster Feind. Aus Sehnsucht nach Überraschung und Spannung wird wohl alles ausprobiert.

2
Schuhe geputzt. Schuhe bestellt.

3
Mit dem Alter wird man immer sensibler, so, wie im Bett vor dem Einschlafen, oder nach dem Aufwachen, da ist man sehr durchlässig für alle möglichen Gefühle.

4
Heute nehme ich meinem Mann mit Gelassenheit den Wind aus den Segeln. Und morgen, da lass ich ihn ganz einfach segeln und winke ihm hinterher.

5
Bei der Familienaufstellung sucht sich der kleine Junge Spielfiguren aus: „Der Bär ist der Vater, der Löwe bin ich und das kleine Henderl ist meine Mutter, weil die mag sowieso keiner.“

6
Mir gefallen diese Begegnungen zwischen Tür und Angel an meinem Arbeitsplatz. Heute bekomme ich ein aus Erikakraut geflochtenes Herz geschenkt. Ich liebe meine Hingabeenergie, mich zu verschleudern, unbeeindruckt von meinen Grenzen – um dann nach einiger Zeit ganz einzuknicken. Naja, alles hat seinen Preis.

7
Der Feigenbaum trägt heuer sehr reiche Ernte. Dir Früchte sind optimal ausgereift. Das ist ein Vorteil von einem Sommer wie diesem.

8
Georgia O‘Keeffe: I have done nothing all summer but wait for myself again.
Ich lese einen sehr schönen Artikel über den Sommer. Komm zurück! Daneben ein Klatschmohnfoto des Schweizer Fotografen Etienne Francey …

9
Ich lese einen Text über Notizbücher, darüber, dass es mittlerweile Standard ist, persönliche Notizen auf dem Handy zu machen, nicht mehr in den Büchern oder auf Papier.

 

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