Bootfahren

1
Dem Älterwerden soll ich Verrücktheit und Schrägheit entgegensetzen, sagt meine Freundin, sonst ist das ja gar nicht auszuhalten.

2
Was, wenn alle mit ihrem Bild von mir daneben liegen?
Ich dürfte jetzt – mit 57 Jahren – wirklich ich sein. Als wäre ich sieben Jahre alt und könnte tun und lassen, was ich will; da anknüpfen, wo ich nach meiner Erinnerung wirklich glücklich war?

3
Ich war mein Leben lang katholisch, aber seit den Wechseljahren kann ich nicht mehr an Gott glauben. Es macht für mich einfach keinen Sinn mehr. Als hätte man einen Schalter umgelegt. Dadurch kann ich jetzt Bereiche des Lebens erkunden, die wegen meines Glaubens früher tabu waren. (Miranda July)

4
Meine Tochter sagt zu ihrem Vater: „So einen Menschen, wie du einer bist, so einen kann man sich gar nicht ausdenken!“

5
Urlaub kommt vom althochdeuschen Urloub und bedeutet, dass die Knechte und Mägde zum Altbauern gingen, dem Ur, gingen und ihn um Erlaubnis baten, sich für eine gewisse Zeit entfernen zu dürfen.
Ferien kommt aus dem Lateinischen, von feriae, Feiertag, Ruhetag, freie Zeit, „faire rien“.
Beide Erklärungen sind an den Haaren herbeigezogen. Mir reicht es, Muse zu finden im Schöntun.

6
Jetzt ist es soweit, dass alle E-Cars kaufen.

7
Ich finde im Secondhandladen zwei Kleider für mich. Die Verkäuferin entschuldigt sich fast, dass sie dafür 12 Euro verlangt. „Wenn das okay ist, 10 würden auch gehen“, sagt sie. „Wenn jemand arm ist, gebe ich es auch noch für weniger her.“
Jetzt fallen mir die Frauen ein, die zur Martin Krucej-Lesung in Bleiburg gekommen sind. Durchgestylt von oben bis unten. Bei den Kosten für diese Garderobe muss man wohl noch 3 Nullen dranhängen.

8
„Meine Tür steht Dir immer offen. Aber komm nur dann, wenn Du aufrichtig sein kannst.“

9
In der Leserunde geht es um Familie. Das Buch einer 27-Jährigen ist unsere Grundlage. Alle reden mit wie sonst nie. Familie ist immer Thema und in jungen Menschen schlummert die Weisheit der ganz Alten. Wie gut, dass einige das zeigen.

10
Sie findet den halb verwesten Körper ihres Bruders im Bett vor. Er ist nicht mehr zu erkennen. Es ist ein Schock. Die Rosenblätter, die sie Wochen später in das offene Grab streut, legen sich wie Balsam über diesen schrecklichen Anblick.

11
Lebe für die Erfahrung. Naja, …

12
Mit den Strottern, dem Kollegium Kalksburg und den Klangviertlern kann man hervorragend Abschied feiern! Wovon auch immer … vom Sommer, von einem liebgewonnenen Menschen, von guten Manieren oder von der Sinnhaftigkeit des Daseins…

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