Ljubljana – Querformat


foto: Anna W.
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In dem Wort steckt Jubel und die Ljubica und die Jana und die „geliebte Stadt“. Ich habe gute Lust, ein paar Stunden zu bleiben.

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Gibt es ein Thema, wofür Du schon seit Deiner Kindheit eine Leidenschaft entwickelt hast?

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Wir machen kurze Filmaufnahmen von unserer Mutter in dieser Stadt und schneiden später einen Geburtstagsfilm. Es ist gut, alles im Querformat aufzunehmen. Ich benutze ein Handy-Stativ, dann wackelt es nicht.

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Wurde denn wirklich so viel miteinander geredet, damals daheim?
Wir sitzen am Tisch und reden. Besprechen das, was am Vortag geschah.  Wir erstellen Psychogramme von diesem und jener.  Nie wird alles erwähnt. Das Unausgesprochene nimmt deutlich Raum ein. Man kommt sich nahe. Mitunter weint jemand. Man kommt sich zu nahe. Und dann wieder nicht. Manchmal überschreiten wir die Grenze zum Tratschen.  Oft ist es Sympathie und der Versuch, die Welt besser zu verstehen. Wir schieben verschiedene Aspekte von ein und derselben Sache hin und her; es ist ein politischer Akt, an einem Tisch zu sitzen und miteinander zu reden. Über sehr Wichtiges und über scheinbar Unwichtiges. Oft kann man das erst im Nachhinein unterscheiden.

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Jože Plečnik, der Architekt, prägt das Stadtbild mit. Die Namensverwandtschaft inspiriert meine Schwester und mich, nach ihm in Wien Ausschau zu halten. Dort suche ich die Heilig-Geist-Kirche in der Herbststraße in Ottakring auf. Sie ist nach einem Brand im Jahr 2021 frisch renoviert und tagsüber geöffnet. Von außen wirkt sie wie ein Tempel. Innen ist sie lichtdurchflutet. Kerzen dürfen nicht angezündet werden.

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Ljubljana glättet meine emotionalen Wogen. Es gibt immer wieder heftigen Regen. Es gibt guten Kaffee und ich entdecke ein originelles, altmodisches Strumpfgeschäft.

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Küss deinen Namen auf meine Lippen.

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Was bedeutet Leichtigkeit für dich?

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