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Endlich! Heute habe ich in der Zeitung jene Formulierung gelesen, mit welcher ich in Zukunft zu uns einladen möchte: Kommen Sie vorbei, wir leben in einer Scheune!
2
Auf meinen wiederholten Spaziergängen zum St. Marxer Friedhof biege ich in die Hugo von Hofmannsthalstraße ein und sehe in einem schlichten Häuserblock nun schon zum wiederholten Mal einen Mann im Pensionsalter auf dem kleinen Eckbalkon. Er bewegt sich bedächtig zwischen seinen Topfpflanzen und kontrolliert scheinbar deren Wohlbefinden. Jeden Tag trägt er einen weißen Morgenmantel über Hemd und Gilet. Vielleicht wohnt er über den Sommer da draußen auf 4 m2? Der Häuserblock ist kein Krankenhaus, ich habe mich vergewissert.
3
Das Buch über das Patriarchat/Matriarchat: Das Paradies ist weiblich, tut es mir an. Sehr viele Gedankengänge, über die es sich lohnt zu grübeln. Das Schlechteste an dieser Textsammlung ist der Titel. Im Inneren geht es viel diverser und vielfältiger zu. Ich muss schon wieder einmal im Interlexikon nachsehen, was diese vielen Begriffe genau bedeuten. Cis, und Transfrau und Queer und Bi und Gay und LGBGQ+ … Fucking noch einmal. Was bin denn ich?
4
Viel von dem, was uns gegeben scheint, ist in Wirklichkeit gemacht. In Zukunft muss man sagen: Wir können! Aber wir wollen nicht. Ein Möglichkeitsraum ist immer offen … ins Offene gehen …
5
Und unsere Liebe, sie reicht für unser Leben. Sie wirkt zurück auf all die Jahre vorher und sie wirkt hinein in all die Jahre, die uns nicht mehr bleiben. Wir sind frei in unserer Zuneigung.
Was bleibt, sind unsere Namen, ein paar Briefe, Bilder, Fotos und das, was unsere Nachkommen über uns zu erzählen wissen.