Verrückt


1
Ich will mich wieder so einkriegen, dass ich schön bin für andere!

2
Er studiert auf dem zweiten Bildungsweg Psychologie, um so die eigene Meise zu therapieren.

3
Das Ganze dauert eine gute halbe Stunde am helllichten Tag. Die Frau, die rabiat wird, ist noch relativ jung und sieht gar nicht verwahrlost aus. Sie spricht sehr laut, schreit allerdings nicht und ist trotzdem im ganzen Lokal zu hören. Ihre Behauptungen und Anschuldigungen werden immer wüster und unzusammenhängender. Die Besatzung ist nicht in der Lage, sie – zuerst mit gutem Zureden und später mit eindringlichem Verweis – dazu zu bewegen, die Bar zu verlassen. Im Raum macht sich Unruhe breit. Inzwischen wird Unterstützung gerufen, drei Polizisten kommen und versuchen nun, die Frau zu beruhigen. Sie schaffen es. Wie auch immer. Es ist wohl die Mischung aus Uniform und ausführlicher Aufmerksamkeit. Drei Polizisten sind für eine halbe Stunde ganz für sie da. Zu viert verlassen sie in aller Ruhe die Bar, hinaus auf den Yppenplatz.

4
Wir telefonieren oft miteinander. Es gibt  große Unterschiede in diesen Gesprächen. Manchmal ist sie die große Weise und ein anderes Mal blickt sie nicht über ihren Tellerrand, der mit Nachbarinnen und Vereinsleben und derlei Hickhack vollgeräumt ist. Es gefällt mir, dass sie mich heute Abend dazu ermuntert, doch noch ein Schnäpschen zu trinken und mich dabei auf den Tisch zu setzen, um mit den Füßen zu baumeln.

5
Er sitzt auf einer Anhöhe über dem Dorf, in dem er seit 55 Jahren lebt. Er sagt: „Ich komme mir hier so richtig fremd vor, als wäre ich ein Flüchtling.“

6
Es hat Minus Acht Grad Celsius. Heute begegnet mir bereits der zweite Mann, der mit kurzer Hose unterwegs ist. Auf dem Kopf trägt er eine dicke Mütze.

7
Es ist verrückt, nicht alles liegen zu lassen, um Dich zu besuchen.

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