Weihnachten


1
Gestern Abend, eine wunderbare Theatervorstellung im Grünberg & Bronski: Effi Briest. Da wird einmal ein „alter Stoff“ vortrefflich in die Gegenwart übersetzt. Sechs Männer spielen sich die Seele aus dem Leib. Ein Zitat aus dem Theaterstück, es wurde sogar mehrmals wiederholt: „„Ich möchte, dass Du mir sagst, was ich in der Früh anziehen soll und wen ich wählen soll. Ich möchte, dass Du mich dazu zwingst, vegan zu werden, allein schaffe ich das alles nicht!“

2
Wir erkundigen uns bei meinem Cousin nach einem schönen Schneewanderweg in Apriach. „Zwischen alter Volksschule und Stockmühlen lasst‘s das Auto stehen und dann einfach rauf ins Lärche!“

3
Ich lasse meinen Führerschein ins Kartenformat umschreiben. Dazu muss ich auf die Behörde. Hier hat man grundsätzlich das Gefühl, mindestens zu stören. Oder kleinkriminell zu sein. Die Schreibweise meines Namens im alten Führerschein stimmt nicht mit jener im Zentralmelderegister überein. Das war damals wohl ein Fehler der Behörde, den ich bemerken hätte müssen. Ich habe es verabsäumt, vor 32 Jahren die Behörde zu kontrollieren. Das Problem ist immer das „ß“. Auf diesem Amt ist es auch nicht möglich, mein Passfoto in digitaler Form zu schicken oder zu hinterlegen. Die Frau hinterm Tisch schreibt noch mit Tinte und Federkiel. Ich verabschiede mich unabsichtlich mit „Frohe Ostern“; wollte Frohe Weihnachten wünschen. Das Ganze war ein sehr poetisches Erlebnis für mich!

4
Ich bestelle mir eine Sonnenbrille im Internetshop. Mein Pupillenabstand ist 66 mm. Das hat meine Laptopkamera fast wie von Zauberhand abgemessen.

5
Voll geil! Schick mir mehr von diesem Zeug!
Soweit die Reaktion einer Freundin auf ein Foto, das ich ihr per WA zukommen lasse.
Ist das schon Literatur?

6
Am großen Weihnachtsfamilientisch frage ich die nächste und übernächste Generation, in welche Netzwerke ich als schrullige Alte unbedingt einsteigen solle.

Wir reden darüber, dass TikTok doppelt so viele User*innen hat als Facebook und Twitter zusammen.
Meine Nichten und Neffen verschicken keine Weihnachtskarten, sondern schneiden kleine Kurzfilme von der Weihnachtsfeier zusammen und stellen das zur Verfügung.
Meine Tochter findet WA sehr anstrengend, weil man da mit jedem und jeder einzeln kommunizieren muss.

Mein Bruder hat vor zwei Monaten geheiratet. Das „Danke“ und die Hochzeitsfotos verschenkt das Brautpaar als QR-Code an alle Gäste.

Am Abend spielen wir ein Fragespiel, entnommen aus dem Podcast Gemischtes Hack. Es ist ein Kartenspiel. Man kann es ganz einfach in die Hand nehmen und braucht kein Handy dazu. Man kann es bei Kerzenschein spielen.

Meine Mutter schenkt mir ein Buch, es wurde auf Ö1 vorgestellt und könnte mein Gefallen finden.

Auf meinem Nachtkästchen liegt ein wirklich guter Krimi!

7
Familie reicht wieder.
Ich bin fine damit.

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