Meer

1
Die March bringt uns in Stimmung, der Fluss, der stetig neben uns rinnt. Ein Rotmilan, ein Graureiher, die singende Meise, die Weidenbachmündung und die tanzenden Bäume, das Schwemmholz, der Sand unter den Füßen. Den Kreislauf der Natur vor Augen, das Leben vergehen sehen, dich an meiner Seite wissen. Limoncello im Picknickkorb. Alles wie ein Tag am Meer.

2
Ich werde nie ankommen. Immer wieder. Der Jenseitsgedanke hat sich aufgelöst.

3
Wir nehmen die Fähre. Das Paar, das die Fähre betreibt, muss nicht zwangsläufig ein Ehepaar sein. Eine Frau und ein Mann. Sie bringen im Halbstundentakt Menschen von einem Seeufer zum anderen. Von der Zugstation zum Ortskern. Und wieder zurück. Den ganzen Tag lang bei (wahrscheinlich) jedem Wetter. Den Fahrgästen geben sie bereitwillig Auskunft darüber, wo die besten Wirtshäuser im Dorf zu finden sind, darüber, ob die Berge eine Gefahr für die Menschen, die da leben, darstellen, wie viel Kriminalität es hier gibt, wo sich das nächste Krankenhaus befindet.
Ungefragt beschreiben sie, wie wir die tiefste Stelle des Sees zu Fuß erreichen können. Wir finden den Weg zur Hängebrücke, die über besagte Stelle führt.  Wir bleiben stehen und staunen in die Tiefe.

4
Der Zaunkönig huscht wie eine Maus im Gebüsch von Strauch zu Strauch. Wir stören ihn kurz im Vorbeigehen. Er bleibt hier über den Winter, ihn zieht nichts Richtung Süden.

 

 

 

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