Zerknirschte Reue
1
Maßlosigkeit, ihr fühle ich mich verwandt. Ergriffenes Dasein führt dahin und das hedonistische Hamsterrad. Und dass ich mich an positive Dinge schnell gewöhne und immer mehr davon brauche. Der hohe Druck, den ich mir mache, immer glücklich zu sein und viele Erfahrungen zu machen. Mir zu erlauben, nicht so glücklich sein zu müssen, wäre ein Ausweg.
2
Das Mühsame und Verbindliche der Wahrheit.
3
Ein Stück Zerdepschtes.
4
Seine Zwillingsschwester ist plötzlich gestorben. Mit einem Mal erkennt er wieder viele Ähnlichkeiten, die er mit ihr teilt, sogar idente körperlichen Beschwerden – alle Symptome spürt auch er – nur viel schwächer. Er lebt ja noch.
5
Alles was ich angreife ist immer nur Mittelmaß. Ich mag sie nicht, meine Unbeholfenheit im Betrachten von Details, meine Ungeduld, im genauen Hinschauen erst wieder zu verkrampfen und alles hinschmeißen zu wollen, weil es viel leichter und richtiger ist, einen florierenden Gemüsegarten zu betreiben oder jeden Tag das beste Essen zu kochen.
6
Es komme auf die innere Einstellung an, postulierte der Philosoph, darauf, Herr über die eigenen Begierden und Emotionen zu sein – denen man in Maßen aber nachgeben müsse. Ach, Epikur!