Rhythmus

 

1
Bis vor Kurzem kannte ich ein Pärchen, das sich jeden Tag zur Mittagszeit im Tankstellenbistro ein Bier und eine Leberkäsesemmel als Menü genehmigte. Zur Nachspeise bestellten sie zwei rote G’spritzte.

2
Die Routine in einem Krankenhaus ist enorm. Jeden Tag scheinbar die gleichen Handlungen, die gleichen Fragen. Nur mit anderen Menschen. Jeder Mensch hat seine je eigene Art und Weise zu kommunizieren. Ständig sind wir auf der Suche nach Einfachheit und Klarheit. Nicht die Resultate des Denkens, sondern die Teilhabe am Denkprozess selber hilft. Nicht selten verschwimmt ungewollt der Unterschied zwischen Cliniclown und Arzt.

3
Zweimal im Jahr rege ich mich zu Recht auf, allerdings ohne jegliche Resonanz, nämlich darüber, dass sich die Mächtigen einig sind, Herr über die Zeit zu sein, die Uhr um eine Stunde – wenn sie es wollen, könnten es auch mehr sein – vor oder zurückzustellen und meinen Tagesrhythmus dadurch komplett durcheinander zu bringen. Da bin ich wie eine Kuh.

4
Heuer haben einige meiner Freundinnen schon Anfang November damit begonnen, Weihnachtskekse zu backen. In der Kirche von Mailand beginnt der Advent schon am 15. November. Was kann ich daraus ableiten?

5
Die heiligen Zeiten waren wie ein Reigen für uns Kinder.

6
Ich kenne jemanden, der es sich angewöhnt hat, täglich im Internet den Wasserstand der March zu erfragen. Unabhängig davon, ob er in See sticht oder nicht.

7
Mein Rhythmus mit Dir: das Atmen zwischen den zufälligen Begegnungen.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert