Fledermaus
1
Man will mich zwingen, an Festlichkeiten teilzunehmen um mich zu benebeln mit ausgelassenen Tänzen und gutem Wein und wie gerne habe ich das in früheren Zeiten getan und jetzt, um wie viel lieber nähme ich einen Faden und schlänge ihn mir um den Finger und strickte eine Runde – sogar im Kino, in das ich manchmal ginge um einen herz- und geisterwärmenden Film zu sehen, obwohl ich den dunklen Saal lieber ganz alleine für mich hätte und mich im Anschluss an den Zauber niemand fragen könne, weshalb ich bei dieser oder jener Stelle zum Lachen kam oder gar Tränen geflossen sind. Eine Flattermaus, ja die könnte ich als Gesellschaft noch akzeptieren, dieses nächtliche Geschöpf, ich würde es Hermann nennen und es, also er, würde mich gar nicht beim Namen nennen, sondern in seinem Winterquartier engen Körperkontakt zu mir suchen um einen Schlafverband mit mir zu bilden gegen die kalte Welt. Hermann würde schlecht sehen, irgendetwas wäre mit seinem Echoortungssystem nicht in Ordnung, trotzdem wäre es ihm ein Anliegen, mir eine kleine Bachschmerle zu fangen, doch schnappte er beim Fischen jedes Mal knapp daneben und wäre somit ganz auf die Solidarität seines Weibchens angewiesen. Ich würde ihm im Frühjahr ein Huhn für uns schlachten und mich im Anschluss an die Schmauserei in seinen Flügeln bergen, kurz rasten, bevor wir abheben, das Flattertier und ich, und sein Ruf nach unbändiger Ausgelassenheit würde die erlaubten 140 Dezibel um ein Vielfaches überschreiten.
2
In einem einzigen Wort kann die ganze Welt transportiert werden.
3
Das wird kein Honiglecken!
4
Ich hänge einen Fledermauskasten in den Baum. Er hängt in 5 Meter Höhe und ist nach Südosten ausgerichtet. Bei großer Hitze im Sommer kann ein kühler Hangplatz überlebenswichtig sein. Ich habe darauf geachtet, dass der Anflug frei ist, damit die Fledermäuse vor dem Kasten schwärmen können. Unter dem Baum wachsen Leimkraut, Wegwarte und Seifenkraut.