Gut und Böse


1
Fuckingdorf. Dort treffen wir einander.

2
Ist es zu spät für mich, aus der Schmollecke herauszutreten und nach der Macht zu greifen? …zuerst befehle ich, dass diejenigen, die vom Geist des Geldes besessen und von der Ichsucht ergriffen sind, eine Entziehungskur machen müssen…

3
„Das größte Geschenk unserer Eltern an uns, ist deren Armut an Geld“, sagt meine Freundin Angela.

4
Ein Jedermann liegt hinter mir.
Wie krank ist das denn, jede Menge Geld für Karten, Essen und Wohnen in Salzburg hinzulegen und mir genau dieses Stück anzuschauen!
Der Bachchoral gefällt mir am besten. Die schauspielerische Leistung ist solide. Das Bühnenbild auch. Großes, langweiliges Theater. Berührt hat mich nur die lange Stille nach dem Auftritt der beiden Vettern.

5
Die Verletzungen, die man sich innerhalb der Familien zufügt, die sind allerorts  gravierend. Wir sitzen am Familientisch und erzählen einander. Mein Cousin mit seiner irren Schwester. Meine Schwester mit ihren Schwiegertöchtern. Wir mit unseren Ehepartnern. Alles bitterschwere Arbeit.

6
Ich setze mich mit meiner Steinschleuder in den Weingarten und verschrecke Stare.

7
Meine Nachbarn sind wunderbar. Sie füttern meine Katze, weil ich das nicht richtig kann. Sie nehmen meine Hühner mit ins Bett, weil diese durch innige Zuneigung mehr Eier legen. Sie beschwören meinen ungepflegten Vorgarten mit Rauchstäbchenritualen, sich doch etwas geordneter zu entwickeln. Sie fangen jeden meiner Gäste vor meiner Haustür ab, um sie vor meiner Griesgrämigkeit zu warnen und ihnen ein Schutzschild in die Hand zu drücken.  Und sie würden es sicher riechen, wenn ich tagelang tot in meinem Bett herumliege um mich dann zu bergen und mit Engelsgesang in den Himmel zu begleiten.

8
Ich werde im Krankenhaus ab nun Freiheitsbeschränkung dokumentieren.

9
Reguliert euch doch selbst!

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