Bewunderung


1
…macht nicht klein. Wie Achtung oder Verehrung hat sie nichts mit Unterwürfigkeit zu tun, nichts mit Gehorsam; man schuldet sie niemandem und keiner Sache, man gibt sie freiwillig. Sie ist Ausdruck einer inneren Größe: davon, dass man gelten lässt und gönnen kann.

2
Die kleinen Spinnen am Marchstrand verweben die Uferlandschaft mit hauchdünnen Fäden. So dünn sind die, dass ich sie nur deshalb sehen kann, weil sich der Morgentau in Abermillionen von kleinen Tröpfchen drauflegt.

3
…beim ersten Glockenschlag, der zum Gebet ruft, die Arbeit ruhen lassen, den I-Punkt nicht mehr auf das i setzen, sondern sofort aufhören mit Schreiben, um etwas anderes zu tun…

4
Wen bewundern wir heute? Die Armen? Den Aufopfernden? Die Liebenden? Die Prophetinnen (die da wären)?…

5
Der Garten ist zu viel Arbeit. Weil ich mir die Natur gefügig machen will. Nach meinen Vorstellungen. Die Natur hat meistens etwas anderes vor als ich.

6
Auf dem Nachhauseweg sprechen wir wieder einmal über die Statik eines Grashalmes. Am Mühlbachufer wachsen welche, die weit über einen Meter hoch sind.

7
Die ganze Welt, den ganzen Kosmos in einem kleinen Kosmos entdecken. Zum Beispiel im Quadratmeter vor der Haustür. Darin alles sehen. Die ganze Welt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert