Veränderung 2

1
Ein Gedicht weckt mein Bedürfnis nach Veränderung.

2
Jene Schwestern, die auf der Palliativstation arbeiten, brauchen nach 12 Jahren Abwechslung zum Tod.
Bergsteigen? Tanzen? Davonlaufen?

3
Damals, als ich noch jung war, gab es keine Sicherheitsgurte im Auto. Und wo saßen wir? Vorn auf dem Schoß der rauchenden Mutter.

4
Die Ärztin fragt mich danach, wie die eigene Ausscheidung riecht. Um einen Anhaltspunkt zu haben, rufe ich mir in Erinnerung, wie das damals gerochen hat im Stall bei den Schweinen, den Kühen und Kälbern, bei den Hühnern. Den Schafen. Am besten hat es bei den Pferden gerochen. Und nun im Vergleich dazu ich selber, wie rieche ich wohl…

5
Meine Schwester erzählt davon, dass die Sandkiste dem Tischtennistisch weichen muss und der Sand unverzüglich in ein frisch angelegtes Spargelbeet wandert. Die Kinder wachsen, die Pflanzen wachsen auch.

6
Dass meine Veränderungen eine Enttäuschung für andere sind, weil die mich ja so nicht kennen, sehe ich. Derweil bleibe ich ich. Nur mein Innen kehrt sich deutlicher nach außen.

7
Eine Definition von Liebe ist der Wunsch, sich tatsächlich für jemand anderen zu verändern.

8
Beim Zugfahren denke ich mir, es gibt zu viele Menschen auf der Welt.

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