Dinge, seltsam
1
Drei Anmerkungen:
* Für welches andere Leben hebe ich mich denn auf, zu sagen, was ich ernstlich über die Dinge denke, die sich mir jetzt zeigen?
* Wie viele Ecken und Dinge der Welt es gibt, die sich mir nie aufschließen, die ich nie entdecken werde!
* Die seltsamen Dinge sollten seltsam bleiben.
2
An manchen Tagen bin ich so weit, dass ich für Vokale und Konsonanten mehr Liebe aufbringe als für die daraus gebildeten Wörter oder für Dinge oder für Menschen.
3
Sie hat eine Idee. Sie will heimlich einen zweiten Kühlschrank im ehemaligen Kinderzimmer aufstellen, verstecken. Da gibt sie dann alles rein, was ihr schmeckt. Keinem wird sie das verraten.
4
Mein Großvater war ein Genussraucher und kam wohl auf die 5 bis 10 Zigaretten am Tag. Er besaß eine Zigarettendose. Sie passte genau in die kleine Tasche seines Gilets, das er werk- wie sonntags trug. Die Dose war vielgebraucht. Dementsprechend lag sie samtig weich in der Hand, das silbrig schimmernde Metall abgegriffen, das eingravierte ornamentreiche Muster kaum noch ertastbar. Innen war sie ausstaffiert mit einem braunen Stück Stoff.
Unlängst bekam auch ich eine solche Dose geschenkt. Eine alte, abgegriffene, jener meines Großvaters ähnliche.
Ich nehme die Dose in die Hand und sofort steigt mir sein Geruch in die Nase…, …er roch nach einer Mischung aus Tabak feuchter Wollkleidung, Schmieröl und Sägespänen. Obwohl er Bauer war und eigentlich nach Kuhstall riechen hätte sollen.
5
Was hat für mich den Glanz eines wertvollen Schatzes, der im Ackerboden versteckt ist? Genau dieser Acker ist ja überfüllt mit Dingen.