Überweltlich

1
Ihr Besuch lässt mich verstört zurück. Sie ist dem Tod schon sehr nahe. Ich möchte ihr Trost nachschicken und etwas Weiches, Warmes. Ich möchte mich damit trösten.
2
Also, was bleibt? – Sicherlich der Moment der Hingabe!
3
Dass die Mölltaler Verwandten für ein paar Tage in Wien weilen, ist für uns alle irgendwie aufregend. Wir sind vor allem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und gehen viel zu Fuß. Wir tragen ein bisschen dick auf mit dem „Speisen ohne Grenzen” am Yppenplatz. Ute Bock hat es möglich gemacht, und der Vorspeisenteller, den wir dort essen, schmeckt wunderbar Wir sind guter Laune und Integration ist plötzlich kein Thema mehr.
4
Der Freund aus Südtirol bringt unsere eigene, energiegeladene Kindheit zur Sprache: „Da war doch auch so viel los und wir haben es locker geschafft, glücklich zu sein … wenn ich einen bunten Abendhimmel sehe, denke ich an die Kindheit. Wir alle denken mittlerweile gerne an diese scheinbar unbeschwerten Tage zurück. Und wie provinziell das alles war! Und wie gerne hätten das alle auf der Welt wieder, dieses Provinzielle!“
5
Amerika macht mich fertig. Also, Trump, das macht mich richtig fertig.
6
Angst, Schmerz, Traurigkeit … das sind doch noch keine Krankheiten, sondern Gefühle, die zu einem erfüllten Leben gehören! Ich empöre mich über die Pathologisierung des Lebens.
7
Wie wäre das denn, wenn es ehrenamtliche Psychologinnen und Psychologen gäbe?
8
Ich funktioniere und freue mich darüber.
9
Wie wäre es, meine Aufgabe im Leben so zu sehen, ganz hinten zu sitzen und auf niemanden Eindruck machen zu müssen? Niemandem etwas verkaufen zu müssen. Mir nicht einmal die Haare kämmen zu müssen. Ein Leben in größtmöglicher Freiheit zu verbringen?